In diesem Blog veröffentliche ich Buchauszüge, Gedichte und eigene Gedanken zum Thema des inneren Kindes und des Kindseins überhaupt.
Eigentlich haben wir viele innere Kinder in uns: solche voller Energie, aber auch verletzte und sterbende Kinder, die wieder zu wirklichem Leben erweckt sein wollen ...
Ohne lebendige innere Kinder sind Erwachsene ohne wirkliche Individualität und oft nicht fähig zu spielen und kreativ zu sein ... Wie also die Kinder in uns wahrnehmen, wie mit ihnen umgehen?

Mittwoch, 16. Februar 2011

Momo: Medizin pur für unser inneres Kind

Der innere Reichtum, den Michael Ende gehabt haben muss, ist für mich mit dem eines Goethe vergleichbar. Ich möchte sagen, Momo hat sehr viel mit seinem eigenen inneren Kind zu tun. So viel  Intuition, wie sie Michael Ende hat, so viel Phantasie, die dennoch geerdet ist: das verweist auf die Eigenschaften Momos, die auch ganz im Leben steht – und zugleich heilt, zum Beispiel durch Zuhören, durch ihr inneren versöhnendes Sein, wenn Streithähne allein durch ihre Anwesenheit zur Ruhe kommen wie zu Anfang der Wirt und der Maurer. 
Wie Meister Hora ist Momo im Grunde eine mythologische Figur; sie verweist sie auf Höheres:
Das göttliche innere Kind ist das Kind in der Krippe: es ist der Archetypus des inneren Kindes.
Momo ist sein Nachfahre. Dieses Mädchen spricht in allen Erwachsenen ihr inneres Kind an, man muss allein die Geschichten in dem Buch lesen, die erzählt werden, das Märchen vom Zauberspiegel oder die Geschichte vom Wandernden Taifun und wie Momosan und Kapitän Gordon samt Steuermann Melú ihm beikommen und wofür dieser wandernde Taifun steht (Erster Teil, Kapitel 3).  Wie Momosan diesen besiegt, mit Hilfe der Musik, das findet sich in dieser Weise nur bei Goethe in seiner Novelle und in der Gestalt des Orpheus wieder; auch darüber möchte ich schreiben ... über die Macht der Musik, die Macht der Musik aus Kindermund ...
Spätestens in den Osterferien möchte ich hier und in Methusalem (hier und hier) einiges dazu schreiben.
Bis dahin muss ich meine geschätzten Leser vertrösten ... aber wer Momo noch nicht gelesen hat ... unbedingt lesen! Und jede Geschichte beachten, die Fähigkeiten Momos beachten ... sie finden sich schon ganz am Anfang des Buches benannt ... all das ist Medizin pur für unser inneres Kind ...
Bereits vorhandene Posts zu Momo: 


PS: Für alle Kollegen: Die Geschichte vom wandernden Taifun (Erster Teil, Kapitel 3) lässt sich bestens bis in Klasse 6 spielen; Gruppen von ca. 7 - 9 Schülern sind notwendig; diese Größe ist nicht ganz einfach (man muss vorab schon besprechen, dass sich Einzelne auch bei dieser Gruppengröße zurücknehmen müssen und einen Verantwortlichen bestimmen, der sich durchsetzen kann - manche Gruppen bekommen das allerdings auch in purer Zusammenarbeit hin) und man braucht für jede Gruppe einen Klassenraum zum Proben, da aus Stühlen das Schiff nachgebaut werden muss etc. Jedenfalls: eine tolle Spiel-Vorlage, vor allem, wenn Momosan ihr Lied singt und alle anfangen mitzutanzen ... der Renner :-)), auch, wenn dann der wandernde Taifun in sich zusammensackt, ggf. dabei spricht (zu seiner Darstellung gibt man ihm am besten diverse Kleiderstücke in die Hand, die er mit herumwirbelt - Tanz nur auf Doppeltischen ... zwischen den Tischen kann der Wirbelsturm dann versinken :-)) 
Zeitbedarf für die Gruppenphase: ca. 45 Minuten. 
Zum Vorspielen muss eine große Spielfläche im Klassenraum vorhanden sein ...